Wickrath
Einwohner im Stadtbezirk Wickrath am 31.12.2011
Wickrath | 10.448 | |
Wickrathberg | 2.171 | |
Wickrathhahn | 1.346 | |
Wanlo | 1.118 | |
Beckrath | 1.276 | |
Herrath | 504 | |
Buchholz | 477 | |
gesamt | 17.340 |
Geschichte Wickraths
Wickrath ist ein Stadtteil von Mönchengladbach und war bis zur Gebietsreform eine eigenständige Gemeinde im Kreis Grevenbroich. 1975 wurde es im Zuge der Verschmelzung von Mönchengladbach und Rheydt eingemeindet.
Einwohner: 17.672 (Stand 1.1.2000)
Wickrath liegt in 55 – 75 m über NN. Der historische Ortskern in 60 – 72 m über NN.
Am 12. November 1852 wurde die 43,97 km lange Verbindung von Herzogenrath über Wickrath nach Rheydt von der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn Gesellschaft in Betrieb genommen.
ab 1905 Straßenbahn nach Rheydt,
ab 1907 Straßenbahn bis Wickrathberg (Endhaltestelle Kirche)
ab 1954 O-Bus (Oberleitungs-Bus, Linie 6) bis Wanlo (Wendeplatz-Markt)
Seit 1973 fahren Omnibusse.
Geschichte:
Erste Erwähnung von Wickrath
Wickrath wird zum ersten Mal im Jahre 971 erwähnt als Wickenrodero Marca.
Im Jahre 1200 war der Ort Wickrath so bedeutend, daß er eine eigene Kirche bekam.
Anfang des 12 Jahrhunderts wurde die Burg Wickrath erstmalig erwähnt, obwohl sie älter ist. 1363 ist die Rede von der Burg Wickrath, mit Veste und Wohnungen, dem Graben um die Burg, der Mühle, die Vorburg, den Wohnungen vor der Burg, Burgmauern u.v.m.
1488 wurde aus dem Flecken Wickrath eine Stadtfreiheit. Dies wurde möglich, weil Kaiser Maximilian I. Wickrath zur Reichsherlichkeit erhob und das Lehen an den Ritter Heinrich von Hompesch übergab.
Am 6. November 1488 verlieh Kaiser Friedrich dem „Flecken zu Wickrath“ Stadt und Marktrechte.
Deutung des Ortsnamens.
Die Entwicklung und Deutung des heutigen Ortsnamens ist unsicher. Das „rath“ ist aus rode = Rodung entstanden und weist auf Rodungen hin, die in der späteren Zeit des Frankenreiches vorgenommen wurden. Der starke Bevölkerungszuwachs verlangte nach größeren Ackerflächen. Ortsnamen, die auf rath enden sind in der Umgebung von Wickrath häufig. Es seien nur einige genannt: Mennrath, Herrath, Beckrath, Venrath, Sasserath, Güdderath.
Ob die Silbe „Wick“ von dem niederdeutschen „Wick“ = Sumpf oder von einem Eigennamen herrührt, ist nicht mehr festzustellen. Nach der ersten Erklärung würde Wickrath „Rodung im Sumpf“ bedeuten. Diese Auslegung paßt zum Charakter der Gegend. Noch heute gibt es Restsumpfgebiete zwischen Wickrath und Wickrathberg und zwischen Wickrath und Odenkirchen.
Grund- und Gerichtsherrschaft. Grundherr im Flecken Wickrath war seit dem Mittelalter der Herr von Wickrath als Burgherr; zur Burg gehörte der Hof „Buschhusen“ heute Buscherhof zwischen Wickrath und Beckrath, etwa 1 km von der mittelalterlichen Ortslage entfernt. Die Gerichtsherrschaft (Hoch- und Niedergericht) im Flecken Wickrath besaß der Herr von Wickrath. 1338 Verlagerung der Gerichtsstätte unter die Linden in der Ortslage Wickrath.
Stellung im Territorium 1488 Flecken Wickrath Hauptort der gleichnamigen reichsunmittelbaren Herrschaft. 1798 Mairie (Bürgermeisteramt) Wickrath mit den ehemals zur Herrschaft Wickrath gehörenden Dörfern Beckrath, Herrath, Wickrathberg, Wickrathhahn, Buchholz im Kanton Odenkirchen, Arrondissement Krefeld, Roer-Departement. 1816 Bürgermeisterei Wickrath, Kreis Grevenbroich, Reg.-Bez. Düsseldorf. 1975 Stadt Mönchengladbach.
Namen und deren Bedeutung der Orte im Stadtbezirk
(ehemalige Gemeinde) Wickrath
Von Kurt Jacobi
Ortsbezeichnungen bieten oft Anhaltspunkte für die Geschichte unserer Heimat. Einige Namen rühren von den Kelten her, andere sind römischen, die meisten fränkischen Ursprungs. Die Ortsnamen auf weiler, hausen, heim und hoven deuten auf Landhäuser (Villen), Herrenhäuser oder größere Höfe hin.
Die sehr vielen Ortsnamen auf rath (auch rode) geben uns Kunde davon, daß unsere Vorfahren, besonders zur Zeit der fränkischen Herrschaft, viel Wald gerodet und in Ackerland umgewandelt haben. Auf diesen Rodungen entstanden dann Höfe und Dörfer. Das urbar gemachte Land hieß Mark, Kamp, Acker oder Feld, die eingezäunten Wiesen nannte man Benden. Große Teile des Bruches, des Brachlandes und des Waldes blieben lange Zeit Gemeindebesitz der Dorfbewohner. Sie benutzten sie meistens als Weideplätze für ihr Vieh.
In manchen Orten finden wir noch die alten Namen für die Wege, die zu solchen Weideplätzen führten, z.B. in Wickrathberg der Viehweg, in Beckrath die Viehstraße. In früherer Zeit müssen die Wege sehr schlecht gewesen sein.
WICKRATH
Urkundlich kommt der Name Wickrath zuerst im Jahre 971 vor bei der Bezeichnung des Feldes als Wickerodero Marca.
In weiteren Urkunden wechselt die Schreibweise des Namens. Man findet Wickerothe, Wyckerode, Wyckrath, Wickraidt, Wickra(e).
Die Vorsilbe „Wick“ wird auf verschiedene Weise zu erklären versucht. Einige meinen, es stamme von dem lateinischen Vicus = Gehöft. Andere deuten Wickrath als Rodung eines „Wicco“, wieder andere deuten „Wiek“ aus dem niederdeutschen Wik – Wick – Wiek – Wyk = Sumpf. Dann würde Wickrath Rodung am Sumpf oder im Sumpf bedeuten.
WICKRATHBERG
Wickrathberg wurde früher Wickrath-Berg, oder einfach Berg [Bergh] genannt.
BECKRATH
Beckrath wird wohl als Rodung am Bache zu erklären sein. Frühere Schreibweisen: Beckraidt, Beckeradt, Beckraed, Beckeroede. Von Herrath sind früher kleine Bäche durch Beckrath zur Niers geflossen.
Das Dorf Beckrath bestand einst aus drei von einander entfernt liegenden Teilen. In der Mitte lagen mehrere Höfe, von denen einer die „Freiheit“ hieß. Wall und Graben, die diesen Hof umgaben; sind im 19. Jahrhundert noch vorhanden gewesen.
Die Stelle, wo der untere Wanloer Weg den Weg nach Wickrathberg kreuzt, heißt noch heute „An der Wey“ (an der Weide), weil von hier der Weg zu den Viehweiden führte. Von dort nach dem Chur heiß es „Am Tömp“ (am Zipfel). Der an den Straßen nach Herrath und Venrath gelegene Teil Beckraths heißt heute noch „Am End“.
HERRATH
Herrath ist die Rodung auf der Höhe also Höhenrath. Hier ist die höchste Stelle, von der das Wasser einerseits zur Niers, anderseits zur Schwalm hinabfließt. Frühere Schreibweisen: Hoerath. Heraidt und Herraide.
BUCHHOLZ
Buchholz hat seinen Namen von dem Buchenwald, von dem es umgeben war. Frühere Schreibweisen: Boickholt, Bockholt.
WICKRATHHAHN
Wickrathhahn, früher auch nur Haan, Haen, Hain, Hayn oder Hane genannt. Hahn weist auf Hain hin = lichter Wald. Man nennt den Ort auch „Genhahn“ [gen Hahn] (zum Wald). Der Ort lag, wie sein Name sagt, im Wickrather Wald.
WANLO
Wanlo, frühere Schreibweisen: Wanlae, Wanle, Wanloe wird urkundlich 861 zuerst als „com marca wanolen“ erwähnt.
Wanlo gehörte nicht zur Herrschaft Wickrath, sondern war eine selbständige Bürgermeisterei. Nachdem 1930 die Eingemeindung Wanlos am Widerstand aller Ratsmitglieder im Wickrather Gemeinderat gescheitert war, gelang es dem damaligen Bürgermeister Dißmann am 1.8.1934 auf Grund einer Rechtsverordnung Wanlo in die Gemeinde Wickrath einzugliedern.
Wappen von Wickrath
Zusammengesetztes Wappen aus schwarzem Adler und drei aufgelegten Schilden, die beiden unteren geneigt. Der obere geteilt in Silber (mit Hermelinschwänzen) und Grün, das Linke mit silbernem, gezahntem Andreaskreuz auf Rot; das Rechte gedrittelt durch zwei silberne Wechselzinnen-Balken auf Rot.
Das Gesamtwappen hat die ungewöhnliche Form eines Adlers mit drei aufgelegten Wappenschilden. Alle vier Bestandteile versinnbildlichen Familien, die im Besitz der Herrschaft Wickrath waren. Bis 1310 gehörte sie als geldrisches Lehen den Grafen von Are-Hochstaden. Ihren Namen andeutend, führten diese den Adler (Aar) im Wappen.
1335 belehnte der geldrische Graf den Herrn von Broichhausen mit Wickrath. Dessen Wappen unterscheidet sich vom silber-grünen Schild im Wickrather Wappen nur durch fünf Steckkreuze im grünen Feld.
Auf dem rechten Adlerfang liegt das Wappen der Hompeschs; 1488 wurden sie mit Wickrath durch den Kaiser belehnt, d. h. die bisher geldrische Herrschaft Wickrath wurde reichsunmittelbar und somit ein eigenständiges „staatliches“ Territorium. Die Herren von Hompesch wurden demzufolge Reichsfreiherren zu Wickrath.
Von 1502 bis zur Übernahme Wickraths durch die Franzosen 1796 waren die Herren von Quadt im Lehensbesitz der Reichsfreiherrschaft Wickrath. Ihr Wechselzinnen-Wappen liegt auf dem linken Fang des Adlers.
Besonderheit des Wappens:
Das Gesamtwappen Wickraths fällt besonders auf, da es nicht die übliche Schildform hat, sondern ein Adler-Wappen ist. Dieser Adler ist der der Ares und darf nicht als preußischer oder als Reichsadler fehl gedeutet werden, etwa wegen der ehemaligen Reichsunmittelbarkeit Wickraths. (Seit 1909 war es den Gemeinden untersagt, diese Adler in ihren Wappen zu führen.)
Das Wickrather Wappen entstand 1926, kurz bevor die Bürgermeisterei zum Amt erklärt wurde (1927). Sein Schöpfer war Professor Otto Hupp (1859-1949). Leider wird dieses Wappen immer in Wappenform gezeigt, was natürlich falsch ist!
Das Schloß Wickrath
In der Nähe von Odenkirchen liegt Wickrath mit seinem vielbesuchten Schlosse, das uns an den alten Adelsitz der berühmten Herren von Wickrath erinnert. Schon im Jahre 1075 wird die Herrschaft Wickrath urkundlich erwähnt. Mit dem damaligen Herrn Gerlach von Wickrath, der auch Vogt zu Siegburg war, scheint die Reihe dieser Dynasten ausgestorben zu sein, da um das Jahr 1080 Graf Gerhard I. von Hochstaden als Herr von Wickrath genannt wird.
Diesem folgte dessen Sohn Gerhard II., der im Jahre 1139 starb und die Herrschaft seinem Schwiegervater Otto von der Ahr hinterließ. (Otto von der Ahr war ein Bruder des Grafen Lothar, des Gemahls der hl. Hildegundis von Meer) Von dem Geschlechte Ahr – Hochstaden ging Wickrath im 13. Jahrhundert an die Grafen von Geldern über, die es verschiedenen ihrer Vasallen als Lehen übergaben. So blieb es bis zum Jahre 1486. Um diese Zeit waren in den Niederlanden Unruhen ausgebrochen, und da der Graf von Geldern die Niederländer unterstützte, so eroberte der mit der Niederwerfung des Aufstandes betraute Erzherzog Maximilian das Schloß Wickrath, machte die Herrschaft reichsunmittelbar und übergab sie seinem Rate Heinrich von Hompesch als kaiserliches Lehen.
Die Regierung Heinrichs gestaltete sich für die Herrschaft sehr segensreich. Die Bewohner genossen unter ihm tatkräftige Fürsorge und Schutz gegen die Raubritter, und allenthalben herrschten Wohlstand und Zufriedenheit.
Nach Heinrichs Tode im Jahre 1502 ging die Herrschaft an dessen Stiefsöhne, die Grafen von Quadt, über, in deren Händen sie bis zur Franzosenzeit geblieben ist. Leider ist die Regierungszeit dieser Herren durch einen zweihundertjährigen, hartnäckigen Religionskampf getrübt, den jene oft genug mit bewaffneter Hand mehr schürten als schlichteten.
Das Schloßgebäude hat im Laufe der Zeit manchen Wechsel durchgemacht. Nachdem der vorletzte der regierenden Grafen von Quadt gegen Ende des 18. Jahrhunderts umfangreiche Erneuerungen und Verschönerungen hatte ausführen lassen, gehörte Schoß Wickrath zu den prächtigsten Burgen am Niederrhein. Doch sollten die Bewohner sich dessen nicht lange erfreuen; es nahte die französische Fremdherrschaft, und der Graf hielt es für geraten, den heimatlichen Boden zu verlassen. So kam das Schloß im Jahre 1794 in den Besitz der Franzosen, die später dort ein Gestüt einrichteten.
Unter preußischer Herrschaft baute man das Schoß anfangs zu einer Kaserne um, die bis in die dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts zwei Schwadronen Husaren beherbergte. Darauf wurde in den Gebäulichkeiten ein königliches Landgestüt untergebracht, welches bis heute noch besteht und in den landwirtschaftlichen Kreisen Rheinlands und darüber hinaus bekannt und berühmt ist. Durch die mehrfachen Änderungen waren aber die Gebäude allmählich sehr geschwächt worden; daher ließ die preußische Regierung 1859 die Burg schleifen und die Materialien verkaufen. Welch schmerzliches Bedauern diese Maßnahme bei der Bevölkerung hervorrief, sagt ein heimischer Sänger mit den Worten: „O neidisches Verderben, warum so früh schon hier, Warum wählst du zum Opfer des Tales Zierde dir?“
In den jetzigen Gebäulichkeiten ist von dem ehemaligen Schlosse außer zwei wertvollen Steinreliefs nichts mehr vorhanden; die geschichtlich-denkwürdige Stätte mit den ausgedehnten Anlagen und den schattigen Alleen gewährt indessen noch Jahr für Jahr vielen Hunderten Besuchern Schatten und Erquickung.
Die Wickrather Pfarrer seit 1258
1. Arnoldus = 1258
2. Heinrich von Wickrath = 1292 – 1327
3. Heinrich von Sprenkelhoven = 1327
4. Heinrich Middelmann = 1478 – 1492
5. Johann von Viersen = 1479 – 1495
6. Henricus Geistert de Bardewyck = 1492 – 1503
7. Arnold von Bracht = 1508 – 1514
8. Johann van Dalen = 1514 – 1521
9. Simon von Asten = 1522 – 1539
10. Matthias von Bree = 1540 – 1556
11. Johann von Bongart = 1559 – 1570 / † 27.10.1571
12. Goswin Thielen = 1570 – 1581
13. Rutgerus Muserus = 1581 – 1588
14. Johan von Venray = 17.09.1588 – 31.08.1599 / † 31.08.1599
15. Kaspar Cornerus
16. Leonardus Husius von Ruwael = 1621-1627
17. Thomas Buchlerus = 04.02.1627 – 12.06.1636 / † 12.06.1636
18. Wilhelm Thielen = 13.07.1636 – 02.12.1637 / † 02.12.1637
19. Leonardus Husius von Ruwael = 1637
20. Martinus Effertz = 1642 – 1646
21. Gerhard Glaas = 09.11.1646 – 1657 / † 09.10.1676
22. Thomas Masius = 1657 – 1672
23. Hermann Langenberg = 1672 – 1673
24. Petrus Heithausen = 1674 – 1677
25. Lotharius Schorn = 1677 – 1690
26. Matthias Neesen = 02.01.1691 – 26.05.1720 / † 26.05.1720
27. Heinrich Sylvester Golt = 1720 – 1741
28. Adolf Winand Thissen = 1741 – 1774
29. Anton Rheimbach = 1784
30. Konrad Ohoven = 24.06.1784 – 1794 / † 05.01.1806
31. Johannes Petrus Claßen = 23.07.1794 – 17.09.1805 / † 17.09.1805
32. Kornelius Nolden = 1805 – 1811 / † 03.02.1862
33. Winand Kerbusch = 01.10.1811 – 20.01.18357 / † 20.01.1835
34. Heinrich Wilhelm Rahmen = 23.01.1835 – 02.12.1881 / † 02.12.1881
35. Lambert Bäumer = 30.08.1886 – 12.11.1893
36. Hubert Giesen = 06.03.1894 – 04.09.1903 / † 04.09.1903
37. Joseph Husmann = 13.11.1903 – 1917 / * 03.12.1864 / † 23.10.1933
38. Adolf Goebeler = 1918 – 1927 / * 1881
39. Dr. Heinrich Lohmann = 1927 – 1945 / * 1880 / † 26.02.1945
40. Matthias Lindt = 21.05.1945 – 19.09.1950 / * 1908
41. Arnold Biermanns = 19.11.1950 – 01.09.1967 / * 1906 / † 01.08.1976
42. Wilhelm Lantin = 07.04.1967 – 30.11.1972 / * 1915 / † 22.05.1976
43. Wolfgang Kirsten = 07.1973 – 25.01.1998 / PW 1959 | * 1930 / † 29.04.2021
44. Michael Röring = 28.06.1998 – Dezember 2023 / * 1957
. . . Im Dezember 2023 ging Pfarrer Michael Röring in den Ruhestand.
. . . Er war 35 Jahre Priester im Bistum Aachen,
. . . davon 25 Jahre als Pfarrer in Wickrath
. . . ab 2015 als Administrator der Pfarre St. Laurentius, Odenkirchen
Die Wickrather Kapläne seit 1915
Josef Zimmer, 1915-1926
Johann Wilhelm Josef Boltersdorf (*1903), 1929-1936
Theodor Brasse (*1903), 1936-1937
Matthias Reiff (*1907), 1937-1940
Franz Ginnen (*1912), 1940-1958
Kaplan Esser, 1945
Josef Unterberger (*1931), 1958-1970
Josef Esser (*1929), 1970-1971
Dieter Wintz (*1938), 1967-1972
Karl-Heinz Teut (*1943), 1972-1981
Joachim Wollenweber, 1989-1991
Evangelische Pfarrer seit Einführung der Reformation in der ev. Kirchengemeinde Wickrathberg:
1. um 1540 Gerhart Groeten,
2. 1546-1575 Johann van Beers,
3. 1575-1590 Dederich Quadt von Kinkelbach,
4. 1590-1599 Johannes Bank,
5. 1599-1602 Konrad Velthausen,
6. 1602-1609 Andreas Wirtz,
7. 1609-1630 Johannes Sylvius,
8. 1630-1677 Johannes Eilbracht,
9. 1677-1721 Gottfried Eilbracht,
10. 1721-1744 Johann Gottfried Kramer,
11. 1744-1777 Johann Heinrich Bachoven,
12. 1777-1811 Wilhelm Dietrich Kamphausen,
13. 1812-1844 Adam Eberhard Zillessen,
14. 1845-1867 Dr. Julius Zillessen,
15. 1863-1867 Friedrich Zillessen,
16. 1868-1882 Johannes Paul Richter,
17. 1882-1895 Karl Denkhaus,
18. 1895-1930 Wilhelm Rehmann,
19. 1930-1951 Werner Lüderitz,
20. 1951-1982 Dr. Erich Gehring,
21. 1983-2011 Ralf Johnen,
22. 2011 bis heute Esther Gommel-Packbier,
Die Pfarrer im Bezirk Wickrath:
1. 1970-1979 Wolfhart Hundhausen,
2. 1980-1990 Cornelia Coenen-Marx,
3. 1990-2003 Anke Dittrich,
. .1999-2003 Jürgen A. Dittrich,
4. 2003-2019 Martin Gohlke,
Der Bezirk Wickrath ist durch den Zuzug vieler Flüchtlinge und Vertriebener aus dem Osten 1963 entstanden.
Bereits 1953 wurde ein Gemeindehaus an der Denhardstraße gebaut, in dem ein reges Gemeindeleben stattfand und regelmäßig Gottesdienste gefeiert wurden.
1970 trat Pfarrer Hundhausen als erster Pfarrer im Wickrather Bezirk seinen Dienst an.
1995 wurde aus Platzgründen ein größeres Gemeindehaus in Wickrath in Dienst genommen.
Quelle: Pfarrer Martin Gohlke
Bürgermeister von Wickrath
Gemeindedirektoren
Bezirksverwaltungsstellenleiter/in
Bezirksvorsteher/in
Franz Schaumburg (bis 1814 als Maire) 1800 bis 1809
* Wilhelm Valentin Denhard 1816 bis 1856
* Hugo Naegelée 1856 bis 1883
* Wilhelm Kloeters 1884 bis 1919
* Karl Dißmann 1919 bis März 1945
* Franz Otten 1945 bis Januar 1946
* Gottfried Corsten 1946 bis April 1946
* Josef Sommer 1946 bis Oktober 1947
* Karl Dißmann 1947 bis Oktober 1948
* Hermann Schagen 1948 bis November 1950
* Willi Dörges 1950 bis November 1951
* Heinrich Gerhards 1951 bis Oktober 1952
* Willi Dörges 1952 bis November 1954
* Heinrich Sattelmeyer 1954 bis April 1961
* Gustav Karsch 1961 bis September 1968
* Theodor Müller 1968 bis Dezember 1969
* Heinz Trauten 1969 bis April 1970
* Konrad Bäumer 1970 bis Dezember 1974
Gemeindedirektoren von Wickrath
Matthias Raaf 1946 bis März 1948
Karl Dißmann 1948 bis August 1950
Karl Eßer 1950 bis Februar 1963
Wolfgang Krane 1963 bis Dezember 1974
Quelle = Bezirksverwaltungsstellenleiter Hans–Josef Pisters.
1934 wurde Wanlo in das „Amt Wickrath“ eingemeindet.
1975 wurde die „Gemeinde Wickrath“ mit der Stadt Rheydt und der Stadt Mönchengladbach zusammengelegt und verlor die Selbständigkeit.
Maire = (französisch) = Bürgermeister.
Mairie = Bürgermeisterei, Rathaus
Bezirksverwaltungsstellenleiter und Standesbeamter:
* Hans-Josef Pisters 1. Januar 1975 bis Februar 2004
Bezirksverwaltungsstellenleiter/in
März 2004 bis April 2005 Annemarie Beiten-Abrahams
8. April 2005 bis Oktober 2009 Michael Oehlers
ab 21. Oktober 2009 bis 31. August 2014 Ludwig Geilen
ab 1. September 2014 Heiko Heisters
Bezirksvorsteher/in
1975 – 1989 Konrad Bäumer (CDU)
1989 – 1999 Friedel Coenen (SPD)
1999 – 2009 Marianne Beckers (CDU)
ab 10. November 2009 Arno Oellers (CDU)
ab 2010 ist Rheindahlen und Wickrath der „Bezirk WEST“
Die Bürgermeisterei Wickrath
Abschrift von Heinz-Josef Katz aus dem Buch: Geschichte der ehemaligen Herrlichkeit bezw. Reichsgrafschaft und der Pfarre Wickrath von Joseph Husmann und Theodor Trippel (1911)
Die Bürgermeisterei Wickrath umfaßte 1815, wie auch heute noch [1911], die Ortschaften der ehemaligen Reichsherrschaft Wickrath mit einer Größe von 8401 Morgen und 2576 Einwohnern. Die Einwohner verteilten sich auf die einzelnen Ortschaften und Gehöfte wie folgt: Wickrath mit Schloß 544, Flieth 192, Wetschewell 117, Hockstein (2 Wohnhäuser) 11, Wickrathhahn 227, Vogtshof 10, Priorshof 20, Mennrath (4 Wohnhäuser) 25, Herrath ?, Beckrath 408, Weyen 53, Kuhr 12, Wickrathberg 612, Finkenberg (Hof) 8, Niershoferhof 9, Broicherhof 14, Buscherhof 10. *)
*) Der größere Teil des Dorfes Buchholz gehörte seit dem 12. Jahrhundert zur Herrschaft Wickrath und war von dem zu Beeck, Kreis Erkelenz, gehörigen Teile des Ortes durch einen Graben, eine sogenannte „Landwehr“, getrennt. Im Jahre 1819 aber auf Bitten der Bewohner von Buchholz zum Regierungsbezirke Aachen geschlagen, im Jahre 1819 aber auf Bitten der Bewohner von Buchholz mit Ausnahme einiger Häuser wieder mit Wickrath vereinigt.
Reihenfolge der Bürgermeister
1. Franz Schaumburg
Sein Vater war Oberbürgermeister von Duisburg. Franz Schaumburg kam im Jahre 1779 nach Wickrath und bekleidete zuerst die Würde eines „Justiz-Amtmanns der freien Herrschaften Wickrath und Schwanenberg“. 1790 wird er als „praefectus“ [praefectus = lateinisch, von praeficere „vorsetzen“ ist im allgemeinen Wortsinn ein Vorsteher – Info: der-Chronist] angeführt.
Im Jahre 1793 dankte er ab. 1813 unterzeichnete er als „Maire“, [Bürgermeister] und von 1814 bis 1816 war er Bürgermeister. Seit 1816 lebte er als Rentner in dem Hause, welches jetzt der Familie Kempken gehört. Er besaß eigentümlich unter anderm den Vogtshof. In der Nähe desselben ließ er eine Reitbahn anlegen.
2. Wilhelm Valentin Denhard
Derselbe wurde am 6. Januar 1787 als Sohn des evangelischen Pfarrers Wilhelm Valentin Denhard zu Stolberg geboren. Am 28. Juli 1813 ernannte ihn der Präfekt des Roerdepartements Ladoucette zum 2. Adjunkten (Beigeordneten) der Mairie [Bürgermeisterei] Wickrath. Am 28. Oktober 1816 wurde er zum Bürgermeister von Wickrath ernannt und am 21. November durch den Landrat von Pröpper in sein Amt eingeführt.
In den Jahren 1818 und 1819 bekleidete er zugleich das Amt eines „Rendanten des Königlichen Depo-Magazins“ in Wickrath. Er war auch „Inhaber einer Baumwollfabrik“ und „Gast und Schankwirt“. Dehnhard hat in seinem Journale sehr wertvolle historische Notitzen über Wickrath hinterlassen. Er schied am 30. September 1856 aus dem Amte und starb am 27. November 1856 im Alter von 69 Jahren.
3. Hugo Naegelée
Derselbe wurde in Düsseldorf am 19. Dezember 1826 geboren. Er war der Sohn des Arztes Dr. Joseph Gabriel Naegelée. Am 1. Oktober des Jahres 1856 trat er die Bürgermeisterstelle in Wickrath an und starb daselbst am 16. November 1883.
4. Wilhelm Kloeters
Hauptmann der Landwehr a.D. Derselbe wurde geboren am 3. Dezember 1851 zu Waat, Bürgermeisterei Kelzenberg. Er besuchte die höheren Schulen zu Odenkirchen und Rheydt, sowie die Landwirtschaftsschule in Cleve.
Am 20. September 1878 trat er die Bürgermeisterstelle in Imgenbroich, [Imgenbroich ist ein Stadtteil von Monschau/Eifel] Kreis Montjoie, [am 9. August 1918 Änderung des Namens durch kaiserlichen Erlaß in Monschau] an, im Juli 1883 wurde er Bürgermeister in Fischeln, Landkreis Crefeld; seit Februar 1909 feierte er unter allgemeiner Teilnahme der Bevölkerung sein 25jähriges Amtsjubiläum als Bürgermeister von Wickrath.
© Archiv KATZ
Bürgermeister Karl Dißmann verstorben
Nach kurzer Krankheit verstorben ist am 10. August 1950 in den Mittagsstunden im Wickrather Krankenhaus Gemeindedirektor Karl Dißmann im Alter von 68 Jahren. Mit den Angehörigen trauert die gesamte Gemeinde Wickrath um den Verstorbenen, der sich in 31jähriger Tätigkeit bei der Wickrather Gemeindeverwaltung die Sympathien aller Bevölkerungskreise zu erwerben wußte.
Mehrere Jahrzehnte lang war er Bürgermeister der Gemeinde und wurde erst in den letzten Jahren Gemeindedirektor. Trotzdem blieb Karl Dißmann für die Wickrather „der Bürgermeister“. Für alle Sorgen und Wünsche der Bevölkerung hatte Karl Dißmann immer ein offenes Ohr und setzte sich mit allen Mitteln stets da ein, wo die Not am größten war. Bezeichnend für das Ansehen, das er in der Gemeinde genoß, ist die Tatsache, daß man ihn, obgleich er 1945 in den Ruhestand getreten war, zwei Jahre später auf einmütigen Wunsch der Bevölkerung und mit Einstimmigkeit aller Fraktionen wieder zum Leiter der Gemeindeverwaltung wählte.
Karl Dißmann wurde am 29. März 1882 in der Ortschaft Scheidt im Oberbergischen geboren. Nach Vorbereitung bei verschiedenen Gemeindeverwaltungen begann er seine Beamtenlaufbahn im Jahre 1907 in Jüchen. Sein weiterer Weg führte ihn über die Kreisverwaltung Grevenbroich und eine kürzere Vertretung als Bürgermeister in Widdeshoven nach Wickrath, wo er am 15. September 1919 Bürgermeister wurde.
26 Jahre lang stand er der Gemeinde als erster Bürger vor. In den Jahren 1931 bis 1934 war Karl Dißmann gleichzeitig auch Bürgermeister von der selbstständigen Gemeinde Wanlo. Nach kurzer Unterbrechung rief ihn die Wickrather Bevölkerung zurück und wählte ihn im Mai 1948 zum Gemeindedirektor.
Diese Stellung hatte er bis zu seinem Tode inne. Besondere Verdienste erwarb er sich während seiner langjährigen Tätigkeit um die Einrichtung der Wickrather Badeanstalt, ferner setzte er sich besonders für die Verbesserung der Straßenverhältnisse in Wickrath und für das Feuerwehrwesen ein. Seinem Wunsche entsprechend wird der Verstorbene in seiner Oberbergischen Heimat Nümbrecht bei Scheidt beigesetzt.
Quelle: unbekannter Zeitungsausschnitt aus der Zeit.
© Chronist Heinz-Josef Katz