n.e.V. KG Kinner Jlövet

Die kleinste Karnevalsgesellschaft in Mönchengladbach …
… und eine der kleinsten in Deutschland/Europa!

KG „Kinner Jloevet“ n.e.V. ist nun auch Mitglied im Mönchengladbacher Karnevals-Verband e.V.

Gründung und Namensgebung

Wie so oft im Leben begann alles aus einer Bierlaune heraus.
Am 23. Februar 1992, dem Karnevalssonntag, saßen fünf Neuwerker Jecken bei einem Glas Bier zusammen und ereiferten sich über den organisierten Karneval. Der paßte ihnen schon lange nicht mehr, denn alles war geregelt, organisiert und uniformiert, es hatte für sie manchmal den Anschein, als sei Karneval eine sehr ernste Sache. Die Fünf sprachen sich eher für den ursprünglichen Straßenkarneval aus, wo man mit Gleichgesinnten einfach durchs Dorf zog und so ganz spontan jede Menge Spaß bekam. Hierfür brauchte man keine teure Uniform, etwas Selbst genähtes, oder en „dolle Mötz“ [t(d)olle Mütze] genügten vollkommen.

So schritt man denn zur Tat und kam auf die Idee eine neue KG zu gründen. Zunächst wurde ein Name gesucht, aber der ergab sich wie von selbst. Die Bemerkung: „Dat jlöv os Kenner, dat wer he en Karnevalsjesellschaft jründe…“ (das glaubt uns Keiner, daß wir hier eine Karnevalsgesellschaft gründen) war Ausschlag gebend. „Kenner jlöv et“ war ab sofort gleichzeitig Name und Schlachtruf der neuen KG.

Typisch für die neue KG ist bis heute, daß sie sich nun wirklich nicht in irgendeine Form oder Regel pressen läßt oder sich sonst wie bindet.

Der neue Anfang

Aus einigen persönlichen Gründen und Situationen der jetzt irgendwann nur noch drei aktiven Mitglieder heraus entwickelte sich die Idee: „Warum sollte man, bei allem Spaß an der Freud, nicht auch an die denken, denen es nicht so gut geht?“ So gaben sie sich ein eigenes neues Motto: “ Freud und Leid liegen nah beieinander.“ Mit diesem Motto sollte die kleine Karnevalsgesellschaft noch bis weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt werden.

Die Satzung

In der Generalversammlung 1997 beschlossen die auf drei aktiven Mitglieder abgeschmolzene „Gesellschaft“ zunächst einen sofortigen Aufnahmestopp und um dem Gesellschaftsnamen etwas mehr Würde und Wichtigkeit zu verleihen, hängte man an den Vereinsnamen ein n.e.V. an. Dieses besagt einfach nur: „nicht eingetragener Verein“.

Wie es sich für einen richtigen Verein gehört, gab man sich auch gleich eine Satzung, hier ein Auszug daraus:
§ 1 – Die KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. darf nur aus drei aktiven Mitgliedern bestehen, (Begründung: Bei drei Mitgliedern kostet eine Runde nicht mehr als 10,– DM (5,– Euro) Bei mehr Mitgliedern würde dieser Rahmen gesprengt.)
§ 2 – Die Gesellschaft wird durch den Vorstand vertreten und muß von den aktiven Mitgliedern in geheimer Abstimmung während der jährlichen Klausurtagung gewählt werden.
§ 3 – Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, dessen Vertreter und dem Kassierer.
§ 4 – Der Vorstand kann nur von aktiven Mitgliedern gewählt werden. Alle passiven Mitglieder haben kein Stimmrecht.
§ 5 – Nach dem Besuch einer Veranstaltung hat das „Fitteste, aktive Mitglied“ den reibungslosen und sicheren Transport nach Hause zu gewährleisten.
§ 6 – Eigene Veranstaltungen werden bis zur Einhaltung der nachstehend beschriebenen Kriterien nicht durchgeführt.

Die erste Großveranstaltung ist geplant: 11 Tage nach der ersten Deutschen Meisterschaft und dem DFB Pokalsieg von Borussia Mönchengladbach, die im Nordparkstadion in einer Saison gewonnen werden (aberkannte Titel wegen Doping zählen nicht). Einladungen dazu werden rechtzeitig verschickt.

Aufgaben

Das Motto der KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. der Wahlspruch: „Freud und Leid liegen nah beieinander.“ Dieses wird in jeder Session auch in die Tat umzusetzen. Die KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. hat zwar in der örtlichen Presse den Beinamen „kleinste Karnevalsgesellschaft Deutschlands“, und das stimmt auch von den Aktiven her, jedoch sind die Aktiven darum bemüht, so viele passive Mitglieder wie möglich zu bekommen.

Für mindestens 10,– DM, heute 5,– Euro kann man passives Mitglied der kleinsten Karnevalsgesellschaft Deutschlands werden. Den Erlös dieser Aktion ist für die Kinderklinik in Neuwerk vorgesehen.

Nachdem die Leute über den Verbleib des Geldes aufgeklärt waren, traten sie freudig der KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. als passive Mitglieder bei und die Aktion ist ein voller Erfolg. In jedem Jahr wird ein nennenswerter Betrag für die Kinderklinik gesammelt.

Erfolge

Der erste Erfolg beflügelte die drei Akteure und mit Feuereifer stürzten sie sich in die nächsten Sessionen. So kann die KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. zum Beginn der 11. Karnevals-Session 2002 auf eine fast unglaublich positive Bilanz zurückschauen: In jeder Session kommen somit fast 5-stellige Beträge zusammen. Freunde und Gönner ergänzen jeweils den Betrag auf eine nächst jecke Summe. Dann werden diese Gelder in jedem Jahr, ohne einen Pfennig oder Cent Abzug, voll Stolz an die Neuwerker Kinderklinik weiter gegeben – mittlerweile wird auch die Kinderklinik des Elisabethkrankenhauses bedacht.

„Mensch(en) der guten Tat“

Einmal im Jahr verleiht die KG „Immer Lustig“ Holt zusammen mit der Volksbank Mönchengladbach die Auszeichnung „Mensch (en) der guten Tat“ an Leute, die sich besonders in sozialem Bereich innerhalb der Stadt einsetzen.

Eine Jury, bestehend aus Lothar Erbers (Volksbank), Günther Claßen (KG „Immer Lustig“ Holt), Ex-Oberbürgermeisterin Monika Bartsch und Horst Thoren (Bezirksbundesmeister), hatte im Jahr 2002 entschieden, den Preis in diesem Jahr an die KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. zu vergeben.

Eines Tages rief der Chef der Volksbank, Lothar Erbers an. Er lud die KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. für Sonntag den 13.01.2002 zu einer festlichen Stunde in die Filiale der Volksbank in Holt ein. Die Drei machten sich also auf den Weg, hatten es aber gar nicht eilig; „wir müssen ja nicht unbedingt die Ersten sein“ sagten sie sich. Als sie dann die Bank betraten wunderten sie sich über die viele Prominenz und daß die so guckten! Bald wurde ihnen klar, daß sie die Hauptpersonen dieser Feierstunde waren.

Im Beisein des Prinzenpaares der Stadt, sowie zahlreichen Gästen aus dem Karneval und dem öffentlichen Leben, wurde der oben genannte Preis an die KG „Kinner Jloevet“ Neuwerk n.e.V. übergeben. Auch diese Auszeichnung, die mit einer Spende an die Preisträger verbunden ist, wurde für die Kinderkliniken in Mönchengladbach verwendet.

Tradition

Mittlerweile ist es auch Tradition geworden, da die Gesellschaft eine weitere „Karnevals-Veranstaltung“ neben der Jahreshauptversammlung und der Scheckübergabe an die Kinderkliniken durchführt. Die aktiven Mitglieder der Gesellschaft laden das jeweils amtierende Prinzenpaar, Gefolge und auch einige Jecken des Mönchengladbacher Karnevals zu einem besonderen Ereignis ein. Das Prinzenpaar läßt während dieser Veranstaltung auf dem Bahnhof einen Nahverkehrszug abfahren. (Sie geben das Fahrsignal, damit der Zug weiterfährt.

In der kommenden Session hat das Bahnhofsmanagement diese Veranstaltung abgesagt. In der bisherigen Kantine auf Gleis 1 wird das Baubüro, für den anstehenden Umbau des HBF Mönchengladbach einziehen, und daher gibt es zumindest in 2011 dort keinen Prinzenempfang mit Zugabfahrt mehr.

Erstmalig gibt es ein Fischessen der KG Kinner Jloevet n.e.V. und der Band Echt Lekker . Am Aschermittwoch 2011 findet dieses in der Gaststätte Hoppenkamps in Bettrath auf der Hansastr. statt. Echt Lekker spielt dort auf und die KG Kinner Jloevet bittet dort dann zum letzten Mal in der Session um Spenden.