Bekleidungsvorschriften der Husaren

Attila:

A. Beschaffenheit.

Grundstoff: Tuch oder Döskin, Düssel
Taillennaht in Hüfthöhe nach vorn etwas fallend; Schoß halb das Gesäß bedeckend.
a) Stehkragen von Stoff und Farbe des Attilas, vorn mit flacher Abrundung, die 2 cm über dem unteren Kragenrande beginnt; durch zwei oder drei Haken und Ösen verschließbar.
b) Ärmelumschläge ohne Schlitz, vorn spitz, nach hinten geschweift.
c) Besatz aus Kettschnur von Gold oder Silber, entsprechend der Farbe des Schnurbesatzes des Mannschafts-Attilas.
In der Form weicht er von letzterem Besatz in folgendem ab:
Am Kragen Tresse statt Schnur, längs des oberen und unteren Randes, hinten in Rosettenform; dazwischen läuft Plattschnur, die für alle Offiziere über der Rosette fünf Verschlingungen, für Rittmeister und Leutnants außerdem an jedem Kragenende deren drei bildet.
An den Ärmeln unterhalb des großen Schnurknotens Tressenbesatz auf der Naht der Ärmelumschläge; hinten setzt der Besatz längs der Ärmelnaht bis zum unteren Rande fort; unter der Aufschlagtresse Schnurbesatz, vorn mit zwei Schlingen.
d) Die vergoldeten oder versilberten Rosetten oben (mit der Öse) je 2 cm von der Ärmelnaht, unten – je nach der Figur – 18 bis 20 cm voneinander, die drei mittleren dazwischen in gleichen Abständen, also von oben nach unten schräg zusammenlaufende Linien. aus dem Sitz der Rosetten ergibt sich die Länge der Brustschnüre.
e) Achselstücke ohne Vorstoß und Steifeinlage. Für Stabsoffiziere Geflecht aus silberner, mit schwarzer Seide durchzogener Plattschnur, oben mit einfacher Öse, breite 6,5 cm; nur mit den zustehenden Rangabzeichen.
f) Vorn herunter fünf, hinten auf der Schoßnaht zwei – entsprechend dem Schnurbesatz – vergoldete oder versilberte gedrehte Knebelknöpfe. Auf den Schultern, mit der Öse 2,5 cm von der Kragennaht entfernt, je ein glatter gewölbter Knopf für die Achselstücke.
g) Taschen in den Vorderschößen, mit rund geschnittenem Eingriff und doppelter Schnureinfassung, die hinten in einem Kleeblatt endigt.
h) Schoßfutter von der Farbe des Grundtuchs; Ärmelfutter hell.

Besondere Abweichungen.

Leib-Garde-Husaren.
a) Schnurverschlingungen (ähnlich dem Ärmelbesatz) in den vier Ecken der Vorder- und Hinterschöße, 10,5 cm lang, größte Breite 6 cm.
b) Die Plattschnur bildet in den Kragenenden für Rittmeister und Leutnants sechs Verschlingungen.
Husaren-Reg. Nr.5.
Am Rosettenende des Brustbesatzes, gleichlaufend mit den Rosetten, silberner Fransenbesatz; Länge der Fransen 6 cm.

B. Abmessungen.

a) Stärke der Kettschnur 0,8 cm.
b) Breite der Besatztresse unten am Kragen für alle Rangstufen gleichmäßig 1,3 cm, oben am Kragen und an den Ärmeln für Leutnants und Rittmeister 1,3 cm, für Stabsoffiziere ausschl. Regimentskommandeure 2,5 cm, für Regimentskommandeure 3 cm.
c) Höhe der Ärmelumschläge vorn (Tressenspitze) 11 cm, Höhe des Schnurbesatzes auf den Ärmeln 24 cm, größte Breite des Schnurknotens auf den Ärmeln 7 cm.
d) Brustbesatz. Länge der Doppelschleifen am Rosettenende (vom Mittelpunkt der Rosette gemessen) oben 8, unten 6 cm, gleichmäßig kürzer werdend.
Größte Breite beider Schleifen zusammen 5 cm, Breite über den beiden mittleren Schnurknoten 4,5 cm (Leib-Garde-Husaren 5 cm), Länge der Schlaufen zum Durchziehen der Knebelknöpfe 4,5 cm. Das Schlaufenende ragt 1 bis 1,5 cm über die Knebelöse hinaus.
Durchmesser der Rosetten 3 cm.
Länge der Knebelknöpfe 3,8 cm.
Durchmesser der Schulterknöpfe 1,9 cm.
e) Länge des Tascheneingriffs 12 cm, in gerader Linie von Ecke zu Ecke gemessen. sonst sinngemäß wie beim Waffenrock.

Pelz

Für sämtliche Offiziere derjenigen Husaren-Regimenter, deren Mannschaften mit diesen Bekleidungsstück ausgestattet sind.

A. Beschaffenheit.

Grundstoff: Döskin. Schnitt und Schnurbesatz (letzterer im allgemeinen auch in der Form), Knebelknöpfe und Rosetten auf den Bruststücken, Achselstücke und Schulterknöpfe wie beim Attila.
a) Stehkragen und Pelzvorstoß aus grauem Krimmer.
b) Aufschläge aus grauem Krimmer, Besatz wie beim Attila, jedoch unter Fortfall der Tresse;
Husaren-Reg. Nr. 3 und 15 als Ärmelbeschnürung nur ein dreiblätteriges Kleeblatt, der Pelzaufschlag eckig auslaufend.
c) Je eine Tasche in den Vorderschößen, schräg gestellt, mit Schnureinfassung und Pelzvorstoß wie unter a); der äußere Rand des letzteren beginnt an den untersten Rosetten und reicht bis an die Schoßeinfassung heran.
d) Futter von Seide, bei Husaren-Reg. Nr. 8 hellblau, bei Husaren-Reg. Nr. 15 und 16 gelb, sonst weiß.
e) Große und kleine Pelzpeitsche, golden oder silbern, am Kragen angebracht.
Große Pelzpeitsche aus kantigen, 0,9 cm breiten doppelten Kettschnüren, je 60 cm lang. Die rechte Schnur hat einen aus Silbergeflecht hergestellten Knebel und zwei Schlaufen, die linke vier Schlaufen. Knebel 4,5 cm lang und 1,2 cm stark.
Kleine Pelzpeitsche aus je zwei doppelten, geklöppelten Rundschnüren von 28 cm Länge. Die rechte Schnur mit einem 2,2 cm langen und 0,9 cm starken Knebel aus Silbergespinst, unten mit einem Schieber. Die linke Schnur hat drei Schlaufen.

B. Sitz und Abmessungen.

Der umgehängte Pelz ruht mit dem Kragen flach auf der linken Schulter und berührt mit dem oberen Rande den Attilakragen unmittelbar über dem Schulterknopf.
Abmessungen, soweit sich nicht aus A Abweichungen ergeben, wie beim Attila.

Husaren-Pelzmütze

A. Beschaffenheit.

Kopfgestell von Haartuch mit Boden aus Wachsleinen; dunkelbrauner Pelzbezug von Otter.
Außen am oberen Rand hinten und rechts je eine 3 cm lange Öse aus silberner, mit schwarzer Seide durchwirkter Kantschnur zur Befestigung der Fangschnur.
a) Der untere Kolpakrand sitzt 1 cm über dem unteren Mützenrande. [Der Kolpak sitzt in der Mitte der linken Seite und ist ca. 13 cm breit. In alter Zeit war der Kolpak herausnehmbar]
b) Feldzeichen. Oval, aus Holz mit schwarzem Samt überzogen und außen herum mit silberner Glanzkantille belegt; die Samtfüllung ist von einer silbernen Krauskantille umgeben.
c) Die deutsche Kokarde unter der rechten Schuppenkette; das rote Mittelfeld der Kokarde muß auch bei daraufliegender Rosette deutlich sichtbar bleiben.
d) Zierat, vergoldet oder versilbert; Leib-Garde-Husaren versilberter Gardestern.
e) Vergoldete gewölbte Schuppenketten und vergoldete ovale Rosetten.
Die heruntergeschlagenen Schuppenketten dürfen nicht bis unter die Kinnbacken reichen und müssen dabei glatt am Gesicht liegen.
Die heraufgeschlagenen Schuppenketten werden mittels des zusammen-geschnallten Riemens über das Feldzeichen gehängt, derart, daß sie bei Leib-Garde-Husaren über der Mitte des Sterns, bei Linien-Husaren unter der Mitte des Devisenbandes liegen.
f) Fangschnur. Silberne, schwarz durchwirkte Kantillenschnur mit silbernem Schieber und Knebel.
Leib-Garde-Husaren außerdem Behang (Kordons) bestehend aus zwei Schnüren, zwei geflochtenen Spiegeln und drei offenen Quasten aus Silber, von den letzteren der eine über, die beiden anderen unter den Spiegeln; über dem oberen Quast ein Schieber mit Haken.
Der Behang wird mit seiner Schnur in die hintere Schnuröse der Husaren-Pelzmütze, durch die der Fangschnurknebel geführt wird, eingeschleift; die beiden Quasten werden in der rechten Schnuröse der Husaren-Pelzmütze mittels besonderer Schleife und Haken befestigt, so daß sie an der rechten Seite herunterhängen.
g) Busch senkrecht zur Pelzmütze, über dem Feldzeichen. Leib-Garde-Husaren, Husaren-Reg. Nr. 1, 2, 7 = Busch aus weißen Reiherfedern mit Manschette aus schwarzen Straußfedern, dazu Halter aus versilbertem Neusilber; die übrigen Regimenter Stutz aus weißen Geierfedern, Manschette aus glatten, schwarzen Federn, Stiel aus versilbertem Draht.

B. Sitz und Abmessungen.

Wagerecht auf dem Kopf, der untere Rand etwa 2 cm über den Augenbrauen und Ohren.
a) Höhe (gemessen vom unteren bis zum oberen Rande des Pelzbezugs) 13,5 bis 15 cm je nach der Kopfform.
b) Gardestern (gemessen über zwei gegen-über liegende Spitzen) 9,2 cm.
c) Devisenband für Linie 24 cm lang, 1,6 cm breit; für Husaren-Reg. Nr. 1,2 und 7 besondere Probe.
d) Totenkopf 11,5 cm breit, 9,5 cm hoch.
e) Namenszug (Husaren-Reg. 7) 9 cm breit, mit der Krone 9 cm hoch (einschl. Devisenband).
f) Stärke der Fangschnur (Durchmesser) 0,8 cm, Länge mit Knebel 104 cm.
Leib-Garde-Husaren, Länge des Behangs 46,5 cm, der Quasten und Spiegel 13 cm.
g) Reiherbusch, ganze Höhe 35 cm, Schwarze Manschette 9 cm, weißer Oberteil 26 cm.
h) Geierstutz, ganze Höhe 23 cm, schwarze Manschette 7,5 cm, weißer Oberteil 15,5 cm.
i) Feldzeichen, ganze Höhe 7 cm, der Samtfüllung 3,5 cm; Breite 4 cm bzw. 1 cm.
k) Durchmesser der Deutschen Kokarde etwa 5,5 cm.

Mütze:

A. Beschaffenheit:

Grundstoff: Eskimo, Düssel oder Tuch. Die Mütze muß so weit sein, daß sie den Hinterkopf bedeckt, ohne über diesen hinüberzufallen. Der Deckel darf durch die Wölbung des Kopfes nicht gehoben werden.
a) Der Deckel bildet beim Zusammentreffen mit den schräg ansteigenden Seitenteilen einen leicht gewölbten, nicht gesteiften Rand.
b) Die Seitenstücke werden durch biegsame Streifen in gleichmäßiger Höhe gehalten.
c) Der Schirm darf die Stirn nicht drücken, er weicht im Winkel von 30 bis 35° aus der Richtung des Kopfteils ab. Sein unterer Rand ist erhaben gepreßt und muß bis an die Augenbrauen reichen.

B. Sitz und Abmessungen:

Von vorn gesehen waagerecht auf dem Kopfe, die Kokarden in der Mittellinie des Gesichts.
a) Durchmesser des Deckels etwa 5,2 cm mehr als der Durchmesser der Kopfweite.
b) Breite der Vorstöße 0,2 cm.
c) Höhe des Besatzstreifens (einschl. der Vorstöße) 3,9 cm.
d) Ganze Höhe (über die Kokarden gemessen) bis zur Mitte des Deckelvorstoßes 8,5 cm.
e) Durchmesser jeder Kokarde 2 cm; überstehender Lederrand 0,2 cm, Breite des Metallringes 0,3 cm.

Stiefelhose:

Grundstoff dunkelblauer Trikot; Besatz von 1,6 cm breiter Gold- oder Silbertresse, entsprechend dem Schnurbesatz.
Die Hose soll unter dem Knie eng anschließen, am Knie etwas Spielraum lassen und am Oberschenkel leicht anliegen. Hosen von auffallendem Schnitt sind verboten; ausgearbeitetes Knie (für Reitzwecke) ist erlaubt.
a) Reitbesatz gestattet, das Knie muß freibleiben; entweder Tuch von der Farbe des Grundstoffs oder schwarzes (für Kürassiere weißes, für Jäger zu Pferde graugrünes) Wildleder.
b) Ein etwaiges Schutzleder gegen den Degen- usw. Griff soll unter dem Rock nicht hervorstehen.

Galahose:

Leib-Garde-Husaren.
Stoff, Farbe, Schnitt und Besatz wie bei der Stiefelhose; zu beiden Seiten der Besatztresse flache Goldschnur, die über der Rosette des Gesäßteils fünf und unter der Borte drei Schlingen bildet.
Besatz aus doppelter Goldborte auf der Vorderhose, vom Hosenbund nach dem oberen Beinteil herunter, in mehreren kleeblattartigen Verschlingungen, die außen herum von flacher Goldschnur umgeben sind (Schoytaschierung). Bortenbreite 1,6 cm, Schnurbreite 0,3 cm, Länge der Schoytaschierung 48 cm, größte Breite derselben 22 cm.
Zu der Galahose wird vorn an der Stiefelrosette ein Quast aus 4-5cm langen und 0,5-0,7 cm starken goldenen Fransen getragen.

Handschuhe:

Weiße Handschuhe aus Wildleder, Glacéleder, Wollen- oder Baumwollenstoff; rotbraune Handschuhe aus Leder – Marke Hundeleder – Wollen- oder Baumwollenstoff.

Stiefel:

Aus schwarzem Wichs- oder Glanzleder mit glattem Vorderblatt ohne Verzierungen. Absätze 2 bis 3,5 cm hoch. Auffallende Stiefelformen sind verboten.
Der Schaft soll sich dem Unterschenkel leicht anschmiegen, sein Rand bis etwa 2 cm unter die Kniescheibe reichen und durch Schweifung nach hinten an der Wade 4 cm niedriger sein, vorn mit einem herzförmigen Einschnitt; Einfassung des Schaftrandes mit 2 cm breiter glatter Gold- oder Silbertresse, entsprechend dem Schnurbesatz des Attilas; vergoldete oder versilberte geprägte Metallrosette, 3,1 cm im Durchmesser.

Husarenschärpe:

A. Beschaffenheit.

Aus silbernem Schnurwerk, das mit schwarzer Seide durchflochten ist und sich nach beiden Enden (unterhalb der Knoten) verjüngt.
a) Auf dem Schnurwerk sind drei Gruppen von je fünf untereinander liegenden Pfeifen aus Silberstoff angebracht, davon einer auf der Mitte, je einer rechts und links mit 5 cm Abstand davon.
b) Zwischen der ersten und zweiten Gruppe ist die Peitsche eingeflochten, 0,6 cm starke schwarzsilberne Drahtkantenschnur mit vier bestochenen Schiebern und zwei Kantillenquasten. Das Quastenende hängt herunter – unterer Rand der Quasten 15 cm vom Mittelpunkt der Einflechtung –, das andere Ende ist rechts vorn befestigt. Die Peitschenquasten aus unten geschlossenen silbernen Raupen; Eichel und Schieber aus Silberstoff.
c) Unterhalb der äußeren beiden Gruppen sind Lederschlaufen angebracht, durch die ein Schnallriemen gezogen wird; letzterer dient zur Befestigung der Schärpe um die Taille.
d) Weißes Seidenfutter auf der ganzen Länge.

B. Sitz und Abmessungen.

Der mittlere Knoten liegt vorn auf der Knopföse des untersten Attilaknebels zwischen diesen und dem untersten Schnurbesatz, der Verschluß hinten in der Mitte zwischen den beiden Knebelknöpfen.
Die Peitsche hängt an der rechten Hüfte herab und soll mit dem Schoß des Attilas abschneiden.
a) Breite des Schärpengeflechts in der Mitte 5,3 cm, an den beiden Enden 3 cm, des Schnallstücks 2,2 cm.
b) Breite der Knoten 5,5 cm.
c) Länge der Quasten 6,3 cm, Breite auf der Mitte 4,7 cm.
Die Husarenschärpe wird zur Interimsattila und zum angezogenem Pelz (dieser getragen vom 1. Oktober bis 30. April) nicht getragen.

Adjutantenschärpe:

Die Schärpe wird von der rechten Schulter nach der linken Hüfte getragen, unter dem Achselstück und unter der Husarenschärpe.
Adjutanten tragen kein Bandelier.

Kartusche:

A. Beschaffenheit.

kleine Tasche aus schwarzem, für Jäger zu Pferde aus braunem Lackleder, bestehend aus dem viereckigen Kasten und dem über-fallenden Deckel mit Metallverzierung.
a) Der Deckel überragt den Kasten an den Seiten und unten um 1 bis 1,5 cm, ist an den Seiten etwas schräg, am unteren Rande geschweift geschnitten, unten breiter als oben; er wird mittels einer an der Innenseite befindlichen Lederstrippe mit Knopfloch auf einem Knopf befestigt, der am Bodenteil des Kastens sitzt.
b) Als Deckelverzierung – Länge der Deckelhöhe entsprechend –, soweit nicht nachstehend Abweichungen vorgesehen sind, vergoldeter gekrönter Königlicher Namenszug FWR [übereinander, ineinander verschlungen].
c) Zur Befestigung der Bandelierenden an der Rückwand des Kastens zwei Lederschlaufen und eine Lederstrippe mit Knopfloch, auf dem Bodenteil drei blau angelaufene Metallknöpfe.

Abweichungen der Deckelverzierung.

Leib-Garde-Husaren, sowie 1. + 2. Leibhusaren = versilberter Gardestern.

B. Sitz und Abmessungen.

Hinter der rechten Hüfte, der obere Rand mit der Taillennaht abschneidend.
a) Breite des Kastens am Bodenteil 9,2 cm, an der Seitenwand 2 cm; Höhe des Kastens 5,8 cm.
b) Breite des Deckels am oberen Rande 11 cm, am unteren Rande 12,5 cm; Höhe des Deckels in der Mitte 11,8 cm.

Bandelier:

A. Beschaffenheit.

Aus Tresse mit vorstoßartig überragender Tuchunterlage; zwei Teile, der linke, kürzere mit Ovalschnalle und Schieber aus Metall, der rechte, längere am Ende mit halbmondförmigem Metallbeschlag.
a) Tresse und Metallbeschläge für Husaren versilbert,
b) Tuchunterlage von der Farbe des Waffenrocks (Attilas),
c) Die Bandelierenden sind nach unten abgeschrägt und mit Knopflochstrippe versehen.

B. Sitz und Abmessungen.

Unter dem Achselstück.
Die Bandelierenden werden an die Kartusche über Kreuz angeknöpft.
a) Langer Teil 112 cm, kurzer Teil 31 cm. Beide Längen sind für mittlere Größen festgesetzt und ändern sich nach der Figur.
b) Breite der Tresse 4,6 cm, ihrer Tuchvorstöße je 0,2 cm.
c) Länge der Lederstrippe 7 cm.
d) Breite des Ovals 7 cm, Höhe 5,4 cm einschl. des etwa 0,5 cm breiten Metallrands; Breite des Schiebers 5,5 cm, Höhe 1,4 cm; Breite des Halbmondförmigen Beschlags 5,5 cm, Höhe 3 cm.

Säbeltasche:

A. Beschaffenheit.

Tasche von rotem Leder mit überfallendem Deckel; der letztere verbreitert sich infolge schrägen Schnittes der Seitenränder nach unten, sein unterer Rand ist geschweift geschnitten mit abgerundeten Ecken.
a) Der Deckel ist außen mit farbigem Tuch bezogen, und zwar für Leib-Garde-Husaren, Husaren-Reg. Nr. 1, 3, 6, 7, 13, 14 ponceaurot, Nr. 2 + 5 schwarz, Nr. 4 braun, Nr. 8 dunkelblau, Nr. 9 + 12 korn-blumenblau, Nr. 10 hellblau, Nr. 11 dunkelgrün, Nr. 15 & 16 zitronengelb.
b) Schnur- und Bortenbesatz als Einfassung der Seitenränder und des unteren Randes; innerhalb des Bortenbesatzes ruht auf dem farbigen Tuch der gekrönte Königliche Namenszug FWR [übereinander, ineinander verschlungen]. Besatz, entsprechend dem Attilabesatz, golden oder silbern.
c) Das rote Leder bleibt am oberen Rande in durchschnittlich 2,5 cm Breite (nach der Mitte geschweift), längs der Seitenränder und unten als 0,4 cm breiter Vorstoß sichtbar.
d) Die drei Trageriemen sind für Leib-Garde-Husaren aus rotem Leder mit goldenem Tressenbesatz, sonst aus schwarz lackiertem Leder gefertigt und haben vergoldete Löwenkopf-Fröschel-Schnallen.

B. Sitz und Abmessungen.

Im Stehen soll der untere Rand der Säbeltasche etwa mit dem Kniegelenk abschneiden.
a) Höhe des Deckels über der Mitte 29,5 cm, obere Breite 18,5 cm, untere Breite 24,5 cm.
b) Breite des sichtbaren Tuchbesatzes oben 10,3 cm, unten 15,7 cm.
c) Breite der Tresse für den Namenszug 1,1 cm, für die Krone 0,7 cm.
d) Breite der Bortentresse 3 cm, der Besatzschnur 0,5 cm.
e) Breite der Riemen 1,4 cm.

Interimsattila:

A. Beschaffenheit.

Grundstoff: Tuch oder Döskin. Schnitt und im allgemeinen auch Farbe wie Attila.
a) Vorn in beiden Schößen je eine Tasche mit rund geschnittenem Eingriffdicht unter der Doppelschleife des untersten Schnurbesatzes; zu beiden Seiten des Eingriffs Besatzschnur, oben schleifen-, unten kleeblattförmig endend.
b) Überschlagkragen von der Farbe des Grundtuchs mit etwas nach oben abgeschrägten Schlußkanten, die ebenso wie der untere Kragenrand durch Besatzschnur eingefaßt sind. Verschluß durch zwei oder drei Haken und Ösen. Der Überschlag bedeckt die Kragennaht.
c) Ärmelumschläge, vorn spitz, nach hinten geschweift; am äußeren Rande und an der Hinternaht mit Besatzschnur, die vorn an der Spitze eine Schleife bildet, hinten 15 cm an der Ärmelnaht hin aufgeht. Die Ärmelumschläge sind derart angesetzt, daß die rechte Tuchseite nach außen liegt und die untere Naht durch das Ärmelfutter verdeckt ist.
d) Besatz aus silberner, mit schwarzer Seide durchwirkter Drahtkantenschnur. Er weicht vom Besatz des Attilas in folgendem ab: Rückenbesatz. Ein nach unten heruntergezogener Schnurknoten in Kleeblattform, anschließend an die Mitte der Kragenschnur; auf den Rückennähten an den Armlöchern in Kleeblattform endigend.
Schoßbesatz. Vorn und hinten in den Ecken Schnurknoten in Kleeblattform; zwischen den beiden hinteren Knoten setzt der Schlitzbesatz an, der den linken Rand bis an die Taillennaht eingefaßt und über dieser als Schnurknoten in Kleeblattform endigt.
e) Auf der Taillennaht (statt der Knebel) zwei Rosetten.

Abweichungen:

a) Leib-Garde-Husaren, Husaren-Reg. Nr. 3 und 5: Dunkelblaues Grundtuch,
Leib-Garde-Husaren außerdem hinten auf den Schößen unten mit Rosetten besetzter dreiteiliger Schnurbesatz und neben den hinteren Schnurknoten je ein Knoten in Kleeblattform.
b) Husaren-Reg. Nr. 3: Taschen ohne Schnurbesatz.

B. Sitz und Abmessungen.

a) Stärke der Besatzschnur 0,5 cm.
b) Höhe der Ärmelumschläge vorn an der Spitze 18 cm, im übrigen etwa 13 cm.
c) Länge des Tascheneingriffs 12 cm. Sonst wie beim Attila.

Quelle: Bekleidungsvorschrift für Offiziere u.s.w. des Königlich Preußischen Heeres. Vom 15. Mai 1899. Neuabdruck 1911.
Photomechanischer Nachdruck 1973 Verlag „Heere der Vergangenheit“